U.S. legalisiert mp3 ?

Wenn es nach dem US-Abgeordneten Rick Boucher geht, werden Dienste wie My.MP3.com von MP3.com rechtlich unantastbar sein. Boucher, ein Demokrat aus Virginia, hat am Montag im Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf mit der Bezeichnung "Music Owners' Listening Rights Act" (H.R. 5225) eingebracht, der das Urheberrecht in den USA dahingehend ändern würde, dass Verbraucher Musikbibliotheken auf entfernten Computern speichern und Musik über das Internet anhören können - vorausgesetzt, der Nutzer weist nach, dass er rechtmäßiger Eigentümer der Musik ist, die er hören möchte.

Bei der Vorstellung des Gesetzentwurfs im Repräsentantenhaus sagte Boucher, ein solches Gesetz sei notwendig, um "die wachsende Kluft zwischen neuer Technologie und alten Gesetzen zu überwinden. Wir glauben, dass die Technologie, die diesen neuen Komfort hervorbringt, gefördert werden sollte", sagte Boucher, "und unsere Gesetzgebung wird alte Urheberrechtsbeschränkungen beseitigen, die für eine andere Ära geschrieben wurden und die die Technologie in ihren Kinderschuhen zu ersticken drohen.

Der Änderungsantrag zielt offenbar speziell auf die Legalisierung von My.MP3.com ab, dem von MP3.com angebotenen Remote-Hördienst, der dem Unternehmen immer wieder rechtliche Probleme bereitet. My.MP3.com ermöglicht es den Benutzern, eine Musikbibliothek auf den Servern von MP3.com anzulegen, indem sie CDs in ihre Computer einlegen und die Website von MP3.com aufrufen. Das Unternehmen prüft dann, ob sich die CD im Laufwerk befindet, und stellt dem Benutzer die Titel auf der CD von jedem Computer mit Internetanschluss aus zur Verfügung.

Es ist unwahrscheinlich, dass das Problem während der laufenden Legislaturperiode des Kongresses, die Anfang Oktober endet, gelöst wird. Wenn der Kongress jedoch Ende Januar wieder zusammentritt, werden Internetfragen, einschließlich der von Diensten wie Napster Inc. und MP3.com aufgeworfenen urheberrechtlichen Bedenken, mit Sicherheit ein heißes Thema sein.